Hier wieder ein Bericht von unserem MTB-Orientierer Carol:
Am 03.Oktober lud mein Berliner Fuß-OL-Verein zum Ranglistenfinale im Mountainbike-Orientierungsfahren ein. Als Starter konnte ich nur im Vorfeld kleine Aufgaben übernehmen, Getränkeeinkauf und Parkeinweiser. Als „Pförtner“ kann man natürlich auch mit der übersichtlichen Anzahl der Ankömmlinge ein nettes Wort wechseln.
Man bekommt aber auch solche ernste Gespräche mit: „Der Trainer fragt den jugendlichen Sportler, warum er sein Rad so dreckig mit gebracht hat? Er antwortet, das wird ja heute sowieso „sandgestrahlt“… und recht hatte der junge Sportler, meine leichte Dreckkruste auf dem Rahmen war nach dem Wettkampf weg.
Mein Ziel war es, noch den 3. Platz in der Rangliste zu erreichen. Zwischen meinem Wunsch und der Realität befanden sich meine direkten Konkurrenten und das Wettkampfgebiet. Das ehemalige Übungsgelände der NVA ist seit Jahren „naturbelassen“, also mit wenig Bewuchs und sandiger Oberfläche. Schon zu Beginn meiner Strecke machte ich am Rand des Gebietes Bekanntschaft mit den sandigen Wegen. Der geringe Höhenunterschied und eine flüssig gelegte Strecke, ließen am Anfang ein hohes Fahrtempo zu. Dadurch schlichen sich einige kleine Routenwahlfehler ein. Ab der Mitte der Strecke ging es dann in den sandigen unübersichtlichen Bereich. Ich kam, schlingernd und schiebend ohne gröbere Fehler hindurch und konnte mich nach knapp einer Stunde Fahrzeit mit 2 Sekunden Vorsprung auf dem dritten Platz behaupten. Im Ziel war ich dann genau so platt wie mein Vorderrad. Dieser Platten genau auf der Ziellinie konnte mich auch nicht mehr aus der Bahn werfen. Durch die hohe Punktzahl des Ergebnisses reichte es auch für den 3. Platz in der Ranglistenwertung.
Am Sonntag, während der wichtigste Wettkampf der Saison, die Vereinsmeisterschaft stattfand, startete ich zur Deutschen Meisterschaft. Im ersten Teil der Strecke, stellte sich uns der Stahlberg (89 ü. NN) in den Weg. Auch an diesem Tag kam wieder die Kondition ins Spiel, da die Strecke um ein Drittel länger gegenüber dem Vortag und schon zu Beginn ein hohes Tempo gefragt war. Ein Vorteil für mich war, das Gebiet um das Paschenfeld vom gestrigen Tag zu kennen. Denn die Pfade und Wege waren teilweise schlecht zu erkennen. Aufmerksam und fast fehlerfrei kam ich ins Ziel. Es war für mich ein fast perfektes Rennen, und somit reichte es zum zweiten Platz meiner Altersklasse.
Im Anschluss an die Siegerehrung gab es für mich noch eine kleine „Belohnung“. Die Strecke musste abgebaut werden. Bedingt durch eine Verletzung des Streckenplaners war ich nochmals ca. zwei Stunden im Wald beschäftigt. Es war aber trotzdem sehr schön, sich noch einmal „langsam“ durch das Wettkampfgebiet zu bewegen. Das Wetter lud ja regelrecht dazu ein.