Halbzeit bei den Wertungsrennen zur Deutschen Meisterschaft 2014 im MTBO

Ein Bericht von Carol über Mountainbike-Orientierungssport

MTBO

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Als neues Vereinsmitglied möchte ich Euch kurz meine bevorzugte Wettkampf-Fortbewegung vorstellen. Als Orientierungsläufer (OL) musste ich immer wieder verletzungsbedingt pausieren und versuchte ich mich 2009 erstmals im 2er-Team über 6 bzw. 4 Stunden im Mountainbike-Orienteering (ehemals Geländeorientierungsfahren – GOF). Im Gegensatz zum OL darf man die Wege nicht verlassen und das Fahrrad muss immer in „Griffweite“ sein, d.h. tragen ist erlaubt. 2011 war es dann soweit, dass ich als Einzelstarter bei Ranglistenläufen und der Deutschen Meisterschaft teilnahm.

In diesem Jahr fand sich leider niemand die Deutschen Meisterschaften auszurichten. Somit wurde die Rangliste zu Wertungsläufen umfunktioniert. Es gibt sieben Wertungsläufe, mit drei Streichläufen und die aus verschiedenen Disziplinen bestehen – Sprint (ca. 30 Min), Mittel (ca. 50 Min), Lang (ca. 70 Min) und Marathon (180 min). Verteilt sind die Läufe auf vier Wochenenden und fanden bzw. finden im Quedlinburg (3./4.05.), Potsdam (17.05.), Güstrow (13./14.09.) und in Thalheim (27./28.09.) statt.

Der erste Lauf, ein Sprint, fand bei Sonnenschein in Ditfurt statt. Die 4,5 km mit 19 Kontrollpunkten in vorgeschriebener Reihenfolge, Startabstand 2 Minuten, sollten eigentlich kein Problem darstellen, zumal der erste Teil um einen See herum führte. Die Betonnung liegt natürlich auf „eigentlich“. Nachdem ich den ersten Kontrollpunkt überfahren hatte, konnte ich dann im historischen Stadtkern meinen Rückstand etwas verkürzen. Das Ergebnis täuscht jedoch über meine Unzufriedenheit hinweg – Sechster.

Das ganze Gegenteil war der zweite Lauf. Das Zeitlimit betrug 180 Minuten und freie Postenwahl mit unterschiedlicher Wertigkeit der Standorte (10 bis 30 Punkte – leicht bis schwierig). Auch das Wetter meinte es nicht mehr so gut mit uns, nur noch 9°C. Durch die übliche Blockstartweise konnte man auch das eine oder “Team” im Wald treffen, wodurch die Ergebnisse nicht ganz unbeeinflusst waren. Die Posten waren wie immer sehr gut verteilt, was mir die Planung schwierig machte. Da ich keine passende Runde erkennen konnte, entschied ich mich für eine Richtung. 30 Minuten später traf ich eine falsche Entscheidung und ich „verabschiedete“  mich aus der kleinen Gruppe. Auch heute über-fuhr ich einen Posten kurz vor dem Ziel. Das kostete mich 10 Strafpunkte für die Zeitüberschreitung. Die hätte ich verhindern können, wenn ich die Hinweise über die Verlegung des Standortes gelesen hätte. Somit musste ich wieder 300m berghoch schieben. Nach fast 47 km, knapp 1000Hm und 180 Punkten (ohne Strafpunkte) reichte es nur zum vierten Platz.

Zum dritten Lauf hatte ich „Heimvorteil“, denn er fand in den Ravensbergen bei Potsdam statt. Aufgerufen waren 10,7 km mit 125Hm – klingt wieder nicht viel, aber in der „Märkischen Streusand-büchse“ kann das bei dem sonnigen Wetter, schon anstrengend werden. Ein kleiner Lapsus des Veranstalters nahm mir die Nervosität, er hatte nur 4 farbige Karten vorbereitet. Die restlichen 10 Starter (auch ich) bekamen nach einer Startverschiebung von 40 Minuten, eine Schwarz-weiß-Kopie.

Da wir, wie fast alle anderen Bahnen, einen Sternposten (muss mehrmals angefahren werden) auf dem Kleinen Ravensberg, der höchsten Erhebung der Potsdamer Umgebung (114 m ü.d.M.) hatten, konnte ich auf dem letzten Drittel der Runde etwas Zeit herausfahren. Allerdings verließ mich die Konzentration am letzten Punkt und ich verlor wieder etwas Zeit. Es reichte jedoch für einen guten zweiten Platz, was mir meinem ersten Podestplatz einbrachte.

Nun geht es erst wieder im September weiter. Die erste Rangliste steht nun auch mittlerweile fest. Sie ist noch etwas verfälscht, da einige Fahrer nicht bei allen Läufen teilgenommen haben. Aus meiner Sicht könnte es so weiter gehen. Nun gilt es die Führung zu verteidigen und rechtzeitig die Spannung wieder herzustellen.

MTBO 3

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